- Foto von Linken-Abgeordnetem wurde mittels KI verändert
- Abgeordneter der AfD nutzt dieses bei instagram – und wird abgemahnt
- Veröffentlichung verletzt Recht am eigenen Bild
„Linken-Abgeordneter dreht im Bundestag völlig durch…“ – unter dieser Überschrift postete der AfD-Bundestagsabgeordnete Martin Reichardt auf Instagram ein Foto von Luigi Pantisano, dem verkehrspolitischen Sprecher der Fraktion Die Linke im Deutschen Bundestag. Das Bild zeigte Pantisano schreiend, mit aufgerissenen Augen und gehobenen Händen. Es handelte sich aber um eine Fälschung, die offenbar mittels KI erstellt worden war.

Gegen diese Fälschung ging Luigi Pantisano rechtlich vor. Über seinen Anwalt forderte er Reichardt zur Abgabe einer Unterlassungserklärung auf. Der Forderung kam Reichardt nach, sodass ihm nicht mehr erlaubt ist, das Bild zu veröffentlichen.
Luigi Pantisano kritisiert den AfD-Abgeordneten für sein Posting: „Auf dem Foto wurde ich grotesk dargestellt. Es handelt sich um eine Form der Diffamierung. Das überschreitet nicht nur die Grenze des guten Geschmacks. Im Netz sorgen solche manipulierte Fotos für ein Klima, in dem sachliche politische Debatten nicht mehr möglich sind. Anscheinend kann die AfD mit meiner Kritik im Bundestagsplenum nicht umgehen und weiß sich nur mit Lügen zu helfen.“
„Wer Fotos manipuliert, um den politischen Gegner in ein schlechtes Licht zu rücken, verletzt Persönlichkeitsrechte. Das Recht am eigenen Bild gilt auch im politischen Raum“, erklärt Rechtsanwalt Dr. Jasper Prigge, der Pantisano vertritt. „Wir haben Herrn Reichardt angedroht, gerichtlich eine einstweilige Verfügung gegen ihn zu erwirken. Indem er die geforderte Unterlassungserklärung abgegeben hat, erspart er sich nun ein für ihn teures Gerichtsverfahren.“